- Bär
- Bär1 Sm "Bär" std. (8. Jh.), mhd. ber, ahd. pero, bēr, mndl. bere Stammwort. Aus g. * berōn/-n- m. "Bär", auch in anord. bjo̧rn (u-Stamm), ae. bera. Die nur germanische Bezeichnung geht entweder auf ein älteres Wort für "braun" zurück (lit. bé̇ras "braun") oder setzt (mit Übergang von * ǵhw- zu g. * b-) älteres * ǵhwer- "wildes Tier" fort (mit Dehnstufe gr. thḗr, akslav. zvěrĭ, lit. žvėrìs; ohne diese l. ferus "wild"). - Die Bezeichnung eines Sternbilds als Bär folgt der antiken Tradition (arktisch). Bei einen Bären aufbinden liegt wohl eine falsche Umsetzung eines niederdeutschen Wortes für "Traglast" vor (zu g. * ber-a- "tragen"; gebären, Bahre). Der Vergleich von Lügen und Traglasten ist auch sonst üblich (vgl. etwa einem die Hucke vollügen).✎ Gaidoz, H., Rolland, E. Mélusine 2 (1884/85), 30-38 (Namen des Sternbilds);Havers, W.: Neuere Literatur zum Sprachtabu (Wien 1946), 35-37;RGA 2 (1976), 45-48;Lloyd/Springer 1 (1988), 563-565;LM 1 (1980), 1431f.;Röhrich 1 (1991), 144-147;Niekerken, W. KVNS 50 (1937), Sonderheft, S. 26f. (zu einen Bären aufbinden). west- und nordgermanisch ix.Bär2 Sm "Zuchteber" per. Wortschatz arch. (11. Jh.), mhd. bēre, as. bēr(swīn) "Eber", mndl. bēre Stammwort. Aus wg. * baiza- m. "Eber", auch in ae. bār. Wenn so zunächst der wilde Eber bezeichnet wurde, kann voreinzelsprachl. * bhoids-o- "der Schreckliche" (lit. baĩsas "Schreckgespenst, schreckliche Erscheinung") zu (ig.) * bhoidos- "Schrecken" (vgl. lit. baisà f. "Schrecken", l. foedus "häßlich") zugrundeliegen. Hamp zieht kymr. baedd "Eber" als * bhəjedo- heran.Ebenso nndl. beer, ne. boar.✎ Gabriel (1989);Lloyd/Springer 1 (1988), 542 (anders);Hamp, E. P. NOWELE 20 (1992), 65. westgermanisch iz.
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.